Die Autorin und Menschenrechtsaktivistin Amal erzählt halb autobiografisch die Geschichten von drei Frauen, Ramla, Hindou und Safira, deren Schicksale miteinander verbunden sind.
Die drei Frauen wachsen im Norden Kameruns als muslimische Fulbe auf. Das Leben der Fulbe findet in zumeist polygamen Großfamilien statt. Die Fulbe befolgen traditionell einen strengen Kodex, das sogenannte Pulaaku. Die wichtigste Säule des Pulaaku ist munyal, die Geduld oder Selbstbeherrschung, ein Schlüsselbegriff, der im Roman immer wieder auftaucht und gegen den die drei Protagonistinnen aufbegehren.
Dem traditionellen Kodex entsprechend wird im ersten Teil des Buches die 17-jährige Ramla gegen ihren Willen von den Männern der Großfamilie als Zweitfrau mit einem viel älteren Mann verheiratet. Im Gefüge der Großfamilie muss sich Ramla nicht nur den Männern der Familie, sondern auch der Erstfrau Safira bedingungslos unterordnen, die ihre junge Rivalin hasst und aus dem Haus haben will.
Die Geschichte aus Safiras Sicht stellt den dritten Teil des Buches dar. Der mittlere Teil des Buches handelt von Hindou, die am gleichen Tag wie Ramla mit ihrem Cousin Moubarak, einem drogensüchtigen und gewalttätigen Mann, zwangsverheiratet wird.
Der Roman gibt einen schonungslosen Einblick in die patriarchalische Lebenswelt Westafrikas und sensibilisiert für die Themen Vielehe, Gewalt und Zwangsehe.
„Die ungeduldigen Frauen“ wurde 2023 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.